Die Synodale Handreichung des Bistums Chur betont die Bedeutung der Ökumene und setzt klare Akzente für die interkonfessionelle Zusammenarbeit. In der Schweiz ist die interkirchliche Kooperation bereits weit fortgeschritten, und die Kirchen bewahren dabei ihre unterschiedlichen Traditionen. Christen werden ermutigt, zusammenzuarbeiten, wobei ihre Leitungsgremien regelmässig öffentlich zusammenkommen.
Die Ökumene wird nicht nur lokal in den Pfarreien, sondern auch auf nationaler Ebene aktiv gelebt. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf dem ökumenischen Engagement in der Entwicklungsarbeit, den Medien und der Diakonie.
Es wird betont, dass Ökumene alle christlichen Konfessionen umfasst, darunter die christlich-orthodoxen Kirchen, die unierten Kirchen (Katholiken mit orthodoxem Ritus), die evangelisch-reformierten Kirchen und die evangelischen Freikirchen. Der Fokus liegt nicht ausschliesslich auf den Beziehungen zu den Reformierten, sondern beinhaltet ein breites Spektrum christlicher Gemeinschaften.
Die Ergänzung aus der Synodalen Handreichung hebt den sogenannten Kanzeltausch hervor, bei dem reformierte Pfarrerinnen und Pfarrer oder andere Leitungspersonen aus den zur AGCK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) gehörenden Kirchen ihre Predigten tauschen. Dieser Tausch hat sich grundsätzlich bewährt, wird jedoch je nach Bistumsregion unterschiedlich gehandhabt. Das Ziel ist es, diesen Kanzeltausch bistumsweit zum ‹Normalfall› zu machen.
Die Handreichung weist darauf hin, dass Ökumene mehr umfasst als den Austausch zwischen der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Kirche. Im Bistum Chur leben auch viele Christinnen und Christen anderer Konfessionen, wie orthodoxe, christkatholische und freikirchliche Gläubige. Dort, wo es noch nicht Usus ist, sollen auch sie in den ökumenischen Dialog einbezogen werden. Damit wird eine breite und inklusive Perspektive auf die Ökumene betont, die über traditionelle Grenzen hinweggeht und die Vielfalt der christlichen Gemeinschaften einbezieht.