Die Heilige Synode betont die hohe Würde des Priesterstandes in der Kirche. Aufgrund der wichtigen und zunehmend schwierigen Aufgaben der Priester, besonders in der heutigen Zeit, wurde beschlossen, ausführlicher über ihre Rolle zu sprechen. Diese Anweisungen gelten für alle Priester, besonders für diejenigen, die in der Seelsorge tätig sind. Durch ihre Weihe und die Beauftragung durch den Bischof sind Priester dazu bestimmt, Christus zu dienen und am Aufbau der Kirche mitzuwirken. Ihr Dienst umfasst das Lehren, das Feiern der Sakramente und die Führung der Gläubigen. Angesichts der sich verändernden Bedingungen will die Synode die Priester in ihrer Arbeit besser unterstützen und für ihr Wohl sorgen.
Jesus Christus, der von Gott gesandt und geheiligt wurde, gibt allen Gläubigen Anteil an der geistlichen Salbung, die er selbst empfangen hat. Dadurch werden die Gläubigen zu einer heiligen Priesterschaft, die Gott durch geistige Opfer dient und seine Taten verkündet. Jeder Christ hat eine Rolle in dieser Mission und soll Jesus in seinem Herzen bewahren und durch den Geist Zeugnis von ihm ablegen.
Um die Gemeinschaft der Gläubigen zu leiten, hat Christus einige Menschen zu amtlichen Dienern bestimmt. Diese Priester verwalten das priesterliche Amt und führen im Namen Christi die heiligen Handlungen wie das Opfer und die Vergebung der Sünden aus. Sie arbeiten eng mit den Bischöfen zusammen, denen sie untergeordnet sind.
Das Priestertum wird durch ein besonderes Sakrament übertragen, das die Priester befähigt, in der Person Christi zu handeln. Priester verwalten das Evangelium und helfen den Gläubigen, sich als heiliges Opfer Gott darzubringen. Ihr Dienst findet seine Vollendung in der Feier der Eucharistie, bei der sie das Opfer Christi vergegenwärtigen.
Das Ziel ihres Dienstes ist die Verherrlichung Gottes. Ob durch Gebet, Verkündigung oder sakramentale Handlungen, die Priester fördern die Ehre Gottes und das Wachstum des göttlichen Lebens in den Menschen. All dies ist durch das Leiden, den Tod und die Auferstehung Christi möglich und wird bei seiner glorreichen Wiederkunft vollendet.
Priester werden aus den Menschen ausgewählt, um Gott im Namen der Menschen zu dienen. Sie bringen Gaben und Opfer für die Sünden dar und sollen sich als Brüder unter den Menschen verhalten. Jesus Christus, der Sohn Gottes, lebte als Mensch unter uns und wurde in allem wie seine Brüder, außer in der Sünde. Die Apostel folgten seinem Beispiel, besonders Paulus, der sich an alle anpasste, um möglichst viele zu retten.
Priester werden zwar für ihren besonderen Dienst innerhalb der Gemeinde ausgesondert, aber sie bleiben Teil dieser Gemeinschaft und sollen sich den Menschen nicht entfremden. Sie dienen einem höheren, geistlichen Leben und dürfen sich nicht nur auf weltliche Dinge konzentrieren. Gleichzeitig müssen sie mitten unter den Menschen leben, sie gut kennen und auch diejenigen suchen, die außerhalb der Kirche stehen, um sie zur Herde Christi zu führen.
Priester sollen Eigenschaften wie Herzensgüte, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit besitzen, die in der Gesellschaft hochgeschätzt sind. Der Apostel Paulus ermutigt dazu, sich auf das zu konzentrieren, was wahr, ehrwürdig und lobenswert ist.
Priester spielen eine zentrale Rolle in der Einheit des Volkes Gottes durch die Verkündigung des Wortes Gottes. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, im Auftrag Jesu das Evangelium zu verkünden und den Glauben zu wecken und zu stärken. Dabei sollen sie immer Gottes Wort und nicht ihre eigenen Gedanken lehren.
Priester müssen das Evangelium so verkünden, dass es die Herzen der Menschen berührt und auf ihre Lebenssituationen eingeht. Ihr Dienst am Wort ist vielfältig, je nach den Bedürfnissen der Zuhörer. In nichtchristlichen Gemeinschaften führen sie Menschen zum Glauben und zu den Sakramenten, während in christlichen Gemeinden die Sakramente das Verständnis des Glaubens vertiefen.
Besonders wichtig ist die Predigt während der Messe, wo die Verkündigung des Evangeliums, die Reaktion der Gläubigen und das Opfer Christi untrennbar miteinander verbunden sind.
Gott hat Priester erwählt, um den Menschen in seinem Heiligungswerk zu dienen. Sie werden durch den Bischof geweiht und haben Anteil am Priestertum Christi. Priester feiern die Sakramente, führen Menschen in die Gemeinschaft der Gläubigen ein, versöhnen Sünder mit Gott, spenden den Kranken Trost und feiern das Opfer Christi in der Messe. Die Eucharistie, in der Christus selbst gegenwärtig ist, steht im Zentrum ihres Dienstes und ist die Quelle allen geistlichen Lebens.
Die Priester leiten die Gläubigen an, das göttliche Opfer in der Messe darzubringen und ihr Leben mit Christus zu verbinden. Sie ermutigen zur Umkehr, zur Teilnahme an der Liturgie und zu einem Leben im Gebet. Das Gotteshaus, in dem die Eucharistie gefeiert wird, soll ein Ort des Gebets und der Andacht sein. Priester sollen die Liturgie gut verstehen und praktizieren, um Gott und den Menschen besser dienen zu können.
Priester sind dafür da, die Gemeinde Gottes zu führen und sie im Glauben zu stärken. Sie tun dies im Namen des Bischofs und mit der Vollmacht, die ihnen durch ihre Weihe verliehen wurde. Ihre Aufgabe ist es, die Gläubigen im christlichen Leben zu erziehen und sie zu einer Einheit zu führen, die durch Christus mit Gott verbunden ist.
Priester sollen den Gläubigen mit echter Menschlichkeit begegnen und sie nicht nur belehren, sondern auch ermahnen, wenn es nötig ist. Ihr Ziel ist es, die Gläubigen zu einer reifen, christlichen Lebensweise zu führen, die von Liebe, Freiheit und Verantwortung geprägt ist. Dazu gehört auch die Sorge für die Armen, die Jugend, die Eheleute und Eltern sowie die Kranken und Sterbenden.
Ein zentraler Punkt im Dienst der Priester ist die Feier der Eucharistie, die die Grundlage der christlichen Gemeinschaft bildet. Diese Gemeinschaft soll nicht nur innerhalb der Ortskirche, sondern auch weltweit gepflegt werden. Die Priester sollen alle Menschen, insbesondere Neugetaufte und Katechumenen, auf ihrem Weg im Glauben begleiten. Dabei sollen sie stets als Boten des Evangeliums handeln und sich nicht von ideologischen oder politischen Einflüssen leiten lassen.
Priester teilen sich zusammen mit den Bischöfen das gleiche Priestertum und die gleichen Aufgaben im Dienst Christi. Diese Einheit zeigt sich besonders bei gemeinsamen Feiern wie der Eucharistie. Die Bischöfe sollen Priester als ihre Helfer und Berater schätzen, sie anhören und in wichtige Entscheidungen einbeziehen. Ein Rat von Priestern soll den Bischof bei der Leitung der Diözese unterstützen. Priester sollen ihren Bischof respektieren, lieben und ihm gehorchen. Um ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen, müssen Priester eng mit anderen Priestern und ihren Bischöfen zusammenarbeiten, besonders in einer Zeit, in der das Apostolat neue Formen annimmt und über Pfarrei- oder Diözesangrenzen hinausgeht.
Der Artikel behandelt die besondere Verbindung und Verantwortung der Priester zueinander innerhalb der katholischen Kirche. Durch ihre Priesterweihe sind sie in sakramentaler Bruderschaft miteinander verbunden, insbesondere in der Diözese, in der sie unter dem Bischof tätig sind. Diese Priester bilden ein gemeinsames Presbyterium, das unabhängig von ihren individuellen Aufgaben – sei es in der Seelsorge, Lehre oder anderen Tätigkeiten – dem priesterlichen Dienst und der Auferbauung des Leibes Christi dient. Die Vielfalt der Aufgaben erfordert eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung, um den aktuellen Herausforderungen der Kirche gerecht zu werden.
Die älteren Priester sollen die jüngeren als Brüder annehmen und ihnen bei den ersten Herausforderungen ihres Dienstes helfen. Gleichzeitig sollen die jüngeren Priester den Älteren mit Respekt und Anerkennung begegnen und gemeinsam pastorale Themen diskutieren. Diese gegenseitige Unterstützung fördert den Geist der brüderlichen Liebe.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Gastfreundschaft unter den Priestern, insbesondere gegenüber denen, die krank, bedrängt, überlastet oder einsam sind. Priester, die Verfolgung erleiden oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden, sollen besondere Aufmerksamkeit erhalten. Priester werden dazu ermutigt, sich regelmäßig zu treffen, um sich sowohl geistlich als auch körperlich zu erholen, nach dem Vorbild Jesu, der seine Apostel einlud, auszuruhen.
Um das geistliche Leben zu fördern und die Zusammenarbeit zu stärken, wird gemeinsames Leben unter den Priestern angestrebt. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen, wie etwa durch gemeinsames Wohnen, regelmäßige Treffen oder gemeinsame Mahlzeiten. Besondere Vereinigungen, die das geistliche Leben der Priester unterstützen, werden geschätzt und gefördert.
Abschließend wird betont, dass Priester sich um ihre Mitbrüder kümmern sollen, besonders um jene, die in Schwierigkeiten stecken oder versagt haben. Sie sollen ihnen mit brüderlicher Liebe und Gebet beistehen und sich als wahre Brüder und Freunde erweisen.
Priester des Neuen Bundes haben eine wichtige Rolle als geistliche Führer und Lehrer für das Volk Gottes. Dennoch sind sie wie alle Christen Jünger Jesu und gehören als Brüder zu derselben Glaubensgemeinschaft. Ihre Aufgabe ist es, das Volk im Sinne von Jesus Christus zu leiten, der nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen.
Priester sollen mit den Laien zusammenarbeiten, deren Würde und Aufgaben in der Kirche anerkennen und fördern. Sie sollten die Meinungen der Laien respektieren und ihnen Verantwortung und Freiheit in kirchlichen Aufgaben geben. Gleichzeitig sollen sie die Einheit und den Frieden in der Gemeinschaft fördern, indem sie unterschiedliche Meinungen ausgleichen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt denen, die vom Glauben abgefallen sind oder die Sakramente nicht mehr empfangen, ebenso wie den Menschen, die Christus nicht als Erlöser anerkennen. In ihrer Rolle als gute Hirten sollen Priester auch diese Menschen erreichen.
Die Gläubigen wiederum sollten ihre Priester als geistliche Väter achten, ihnen in ihren Herausforderungen beistehen und sie unterstützen, damit sie ihre Aufgaben gut erfüllen können.
Priester sind nicht nur für eine kleine Gruppe oder Region da, sondern haben eine weltweite Mission, die sich an alle Völker und Zeiten richtet. Ihr Auftrag kommt von Christus und betrifft die gesamte Kirche. Daher sollten Priester bereit sein, auch in Gebieten zu arbeiten, wo es an Priestern mangelt, etwa in Missionen oder Regionen mit weniger Klerus.
Wenn Priester in fremde Länder gesandt werden, sollen sie nicht allein gehen, sondern in kleinen Gruppen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist wichtig, dass sie die Sprache und Kultur der Menschen vor Ort verstehen, um besser dienen zu können. Dabei sollen ihre geistigen und körperlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden, damit sie ihre Aufgaben gut erfüllen können. Internationale Seminare und spezielle Institutionen können helfen, Priester gerecht zu verteilen und für besondere Aufgaben vorzubereiten.
Christus hat die Kirche so gegründet, dass sie immer Priester hat, um das Volk Gottes zu führen. Die Apostel fühlten sich verpflichtet, geeignete Männer für den Priesterdienst auszuwählen, um sicherzustellen, dass die Kirche nie ohne Priester ist. Diese Aufgabe ist Teil der priesterlichen Verantwortung.
Es ist wichtig, dass das gesamte Volk der Kirche versteht, dass es seine Aufgabe ist, durch Gebet und Unterstützung dafür zu sorgen, dass immer genug Priester da sind. Besonders Priester sollen durch ihre Lebensweise und ihren Dienst das Priestertum als wichtig und erfüllend darstellen. Sie sollen junge Menschen ermutigen, wenn sie für diesen Weg geeignet erscheinen, und sie auf ihren Weg gut vorbereiten.
Eltern, Lehrer und alle, die junge Menschen beeinflussen, sollten ihnen helfen, Gottes Ruf zu erkennen. Dieser Ruf kommt oft nicht in spektakulärer Weise, sondern zeigt sich durch Zeichen im alltäglichen Leben. Diese Zeichen müssen von den Priestern beachtet und erkannt werden. Es ist wichtig, dass in Predigten, Katechese und Schriften die Bedeutung des Priestertums erklärt wird. Obwohl das Priesteramt mit Verantwortung verbunden ist, bringt es auch große Freude und ist eine besondere Form, Christus zu dienen.
Das Weihesakrament macht Priester Christus ähnlich, denn sie sind seine Werkzeuge, um die Kirche zu leiten und die Menschheit zu erneuern. Priester haben, wie alle Christen, die Aufgabe, nach Vollkommenheit zu streben, doch sind sie aufgrund ihrer Weihe besonders dazu verpflichtet. Durch die besondere Gnade Gottes können sie trotz ihrer menschlichen Schwächen heilig werden, da sie Christus vertreten und sein Werk fortführen.
Priester sollen sich selbst hingeben und die „Werke des Fleisches“ überwinden, um sich vollständig dem Dienst an den Menschen zu widmen. Indem sie die Sakramente und ihren Dienst ausüben, wachsen sie in Heiligkeit. Je heiliger die Priester sind, desto fruchtbarer wird ihr Dienst sein. Obwohl Gott durch jeden Priester wirkt, bevorzugt er diejenigen, die sich seinem Geist öffnen. Daher fordert die Kirche die Priester auf, ständig nach größerer Heiligkeit zu streben, um so bessere Werkzeuge für die Kirche und die Verkündigung des Evangeliums zu sein.
Die Heiligkeit der Priester
Dienst an Christus und der Kirche
Verbindung zu den Sakramenten und Gebeten
Seelsorge und Opferbereitschaft
Leitung der Gemeinde und Offenheit für Neues
In der heutigen Welt, in der Menschen oft viele Aufgaben gleichzeitig erledigen und schnell Lösungen für ihre Probleme finden müssen, fühlen sich viele überfordert und gestresst. Das gilt besonders für Priester, die sich fragen, wie sie ihre vielen Verpflichtungen mit ihrem inneren, geistlichen Leben in Einklang bringen können. Es reicht nicht aus, nur eine äußere Ordnung in ihren Aufgaben zu schaffen oder sich nur auf religiöse Übungen zu konzentrieren. Diese Dinge helfen zwar, doch die wahre Einheit im Leben können Priester erreichen, wenn sie dem Beispiel Jesu folgen. Jesus Christus hat immer den Willen seines Vaters erfüllt, und genau das ist es, was auch Priester tun sollen: sich auf Gott ausrichten und ihre Herde mit Liebe führen.
Die Grundlage für das priesterliche Leben ist die Liebe des guten Hirten, die sie in ihrer Arbeit als Priester immer mehr erfahren. Diese Liebe wächst am stärksten durch die Feier der Eucharistie (der Messe), die der Mittelpunkt des priesterlichen Lebens ist. Priester sollen nicht nur das eucharistische Opfer feiern, sondern es auch in ihrem Herzen leben, indem sie sich immer tiefer in das Geheimnis von Christus hineinbeten.
Um diese Einheit im Leben zu erreichen, müssen Priester ständig überprüfen, ob das, was sie tun, dem Willen Gottes und den Vorgaben der Kirche entspricht. Treue zu Christus und seiner Kirche sind untrennbar miteinander verbunden. Deshalb müssen Priester eng mit ihren Bischöfen und den anderen Priestern zusammenarbeiten. Wenn sie nach diesen Grundsätzen leben, werden sie in ihrem eigenen Leben Einheit finden, die durch die Mission der Kirche gestärkt wird. Diese Verbindung mit Christus und der Kirche erfüllt die Priester mit Trost und Freude.
Priester müssen eine innere Haltung entwickeln, die darauf ausgerichtet ist, nicht ihren eigenen Willen zu tun, sondern den Willen Gottes, der sie gesandt hat. Die Aufgaben, die Priester im Namen Gottes ausführen, sind oft größer als ihre eigenen Fähigkeiten und Kräfte. Gott wählt oft diejenigen aus, die schwach erscheinen, um die Starken zu beschämen. Ein wahrer Priester ist sich seiner Schwächen bewusst und arbeitet demütig, indem er sich vom Willen Gottes leiten lässt. Er entdeckt den Willen Gottes in den alltäglichen Situationen und dient den Menschen, die ihm anvertraut sind, mit Demut.
Der priesterliche Dienst ist ein Dienst an der Kirche, und Priester können ihn nur in Zusammenarbeit mit anderen in der Kirche ausführen. Sie sollen bereit sein, ihren eigenen Willen aufzugeben und den Anweisungen von Papst, Bischöfen und anderen Vorgesetzten gehorsam zu folgen. Selbst wenn die Aufgaben klein oder einfach erscheinen, geben sie sich ganz in den Dienst Gottes und ihrer Mitmenschen. Durch diesen Gehorsam stärken sie die Einheit mit ihren priesterlichen Mitbrüdern und tragen zum Aufbau der Kirche bei.
Gehorsam führt Priester zu einer tieferen Freiheit, die Kinder Gottes haben. Wenn Priester neue Wege finden, um der Kirche zu helfen, sollen sie diese Ideen vertrauensvoll den Leitern der Kirche vorlegen und bereit sein, deren Entscheidungen zu folgen. In diesem Gehorsam gleichen sie Christus, der sich selbst erniedrigte und bis zum Tod gehorsam war. Durch seinen Gehorsam hat Jesus den Ungehorsam von Adam wiedergutgemacht und damit viele Menschen gerecht gemacht.
Die Kirche schätzt den Zölibat (das Leben ohne Ehe), den Jesus selbst empfohlen hat, sehr. Viele Gläubige haben diesen Weg gewählt, besonders Priester. Der Zölibat ist ein Zeichen der Liebe der Priester zu Gott und den Menschen. Auch wenn er nicht für das Priestertum zwingend ist – wie man in der frühen Kirche und den Ostkirchen sieht, wo auch verheiratete Priester geschätzt werden – empfiehlt die katholische Kirche den Zölibat. Er erlaubt den Priestern, sich ganz auf ihren Dienst zu konzentrieren und sich mit ungeteiltem Herzen Christus zu widmen.
Der Zölibat ermöglicht es Priestern, Christus näher zu sein, da sie sich ganz ihm und seinem Dienst verschreiben können. Durch ihre Ehelosigkeit sind sie in der Lage, das Reich Gottes besser zu fördern und die geistliche Vaterschaft zu verstehen. Der Zölibat ist auch ein Zeichen für die zukünftige Welt, in der die Auferstandenen nicht mehr heiraten werden, sondern ganz mit Gott vereint sind.
In der katholischen Kirche wurde der Zölibat nach und nach für alle Priester verpflichtend. Die Kirche glaubt, dass Gott diejenigen, die zum Priestertum berufen sind, mit der Gnade ausstattet, dieses Leben zu führen, wenn sie ihn demütig darum bitten. Priester, die den Zölibat frei gewählt haben, sollen ihn mit ganzem Herzen leben und sich seiner Bedeutung bewusst sein.
In der heutigen Welt, wo viele Menschen meinen, ein Leben ohne Ehe sei unmöglich, sollten Priester umso mehr Gott um die Kraft bitten, treu zu bleiben. Sie sollen auf die bewährten geistlichen Praktiken zurückgreifen, die der Kirche seit langem helfen. Die Kirche bittet auch die Gläubigen, für ihre Priester und den Zölibat zu beten, damit diese besondere Gabe erhalten bleibt.
Priester sollen mitten in der Welt leben, dabei aber nicht weltlich werden. Sie sind aufgerufen, menschliche Werte wie Freundschaft und Brüderlichkeit zu pflegen und materielle Güter als Geschenke Gottes zu schätzen, ohne sich an sie zu binden. Durch diese innere Freiheit können sie Gottes Willen besser erkennen und in ihrem Alltag umsetzen.
Materielle Dinge sollen Priester mit Bedacht nutzen und stets prüfen, ob ihr Umgang damit mit ihrer Sendung vereinbar ist. Kirchengüter sind ausschließlich für den Gottesdienst, den Unterhalt des Klerus und für karitative Zwecke, insbesondere zugunsten der Armen, vorgesehen. Priester dürfen diese Güter nicht für persönliche Bereicherung oder Vermögenszuwachs einsetzen, sondern sollen überschüssige Einkünfte wohltätigen Zwecken oder der Kirche zukommen lassen.
Ihr Leben soll von Bescheidenheit geprägt sein, inspiriert durch das Vorbild Christi, der selbst arm lebte, um die Menschen geistlich reich zu machen. Diese freiwillige Armut ermöglicht es den Priestern, sich besser auf ihren heiligen Dienst zu konzentrieren und anderen in Not zu helfen. Gleichzeitig sollen sie ein einfaches und zugängliches Leben führen, in dem niemand – insbesondere die Armen – sich ausgeschlossen oder abgeschreckt fühlt. Priester sind gerufen, Vorbilder in Demut, Nächstenliebe und innerer Freiheit zu sein, indem sie die Werte des Glaubens authentisch vorleben.
Priester sollen in ihrem Leben stets eine enge Beziehung zu Christus pflegen. Dabei helfen ihnen Gebete, Sakramente und andere spirituelle Übungen. Besonders wichtig ist die regelmäßige Beschäftigung mit der Bibel und der Eucharistie, denn sie stärken den Glauben und die Verbindung zu Gott.
Die Beichte und die tägliche Gewissenserforschung fördern die innere Umkehr und die Liebe zu Gott. Durch das Lesen der Bibel erkennen Priester den göttlichen Willen in ihrem Leben besser. Maria, die Mutter Jesu, ist dabei ein Vorbild: Sie hat ihr Leben ganz Gott gewidmet und zeigt, wie man sich dem Glauben hingeben kann.
Tägliche Gebetszeiten, stille Einkehrtage und geistliche Begleitung helfen den Priestern, ihre Aufgaben mit Hingabe zu erfüllen. Indem sie den Geist des Gebets pflegen, verbinden sie sich enger mit Gott und ihrem Volk und können Gott als „Abba, Vater“ anrufen.
Priester sollen gut gebildet sein, um den Menschen in Glaubensfragen helfen zu können. Ihre Lehre soll wie eine heilende Medizin für die Seele wirken. Das Wissen der Priester soll aus der Bibel und aus den Schriften der Kirchenväter und Kirchenlehrer kommen. Außerdem sollten sie aktuelle kirchliche Dokumente, Theologen und wissenschaftliche Entwicklungen kennen, um auf die Fragen der Menschen von heute richtig antworten zu können.
Die Kirche unterstützt Priester dabei, sich weiterzubilden, z. B. durch Kurse, Kongresse oder Bibliotheken. Besonders in den ersten Jahren nach der Priesterweihe sollen Priester Fortbildungen besuchen, um ihr theologisches Wissen zu vertiefen, neue Methoden zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Bischöfe sorgen dafür, dass es genügend Lehrer für die Priesterausbildung gibt und dass Priester regelmäßig Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten. So bleibt die Kirche in Glaubensfragen kompetent und modern.
Priester arbeiten im Dienst Gottes und haben ein Recht auf eine faire Bezahlung, da "jeder Arbeiter seinen Lohn verdient" (Lk 10,7). Falls es keine andere Möglichkeit gibt, müssen die Gläubigen selbst dafür sorgen, dass die Priester genug zum Leben haben. Die Bischöfe sollen die Gläubigen daran erinnern und Regeln für eine gerechte Bezahlung aufstellen.
Diese Bezahlung sollte für alle Priester in ähnlichen Situationen gleich sein. Sie muss angemessen sein und es ihnen ermöglichen, auch anderen, wie den Armen, zu helfen. Außerdem soll sie ausreichen, damit Priester sich eine wohlverdiente Pause und Urlaub nehmen können.
Das Hauptaugenmerk muss auf dem priesterlichen Amt selbst liegen, nicht auf finanziellen Vorteilen. Daher soll das alte System, bei dem Einkommen aus bestimmten kirchlichen Ämtern kam, abgeschafft oder reformiert werden. Künftig soll jedes Amt einen klaren geistlichen Zweck haben.
Die ersten Christen teilten alles miteinander, damit niemand Not litt (Apg 4,32-35). Auch heute sollte die Kirche dafür sorgen, dass Priester gerecht entlohnt werden. In Gebieten, in denen Priester durch Spenden bezahlt werden, sollen die Gelder zentral von der Diözese verwaltet werden. Der Bischof, unterstützt von Priestern und wirtschaftlichen Experten, übernimmt diese Aufgabe.
Es wird empfohlen, in jeder Diözese oder Region einen gemeinsamen Fonds einzurichten, um kirchliche Angestellte zu unterstützen und ärmere Gemeinden finanziell zu stärken. Dieses Vermögen soll aus Spenden und anderen rechtlich zulässigen Quellen bestehen. Dort, wo es noch keine soziale Absicherung für Priester gibt, sollten Bischofskonferenzen Strukturen für Krankenversicherung und Altersvorsorge schaffen.
Priester sollen diese Initiativen mittragen, damit sie ohne Zukunftsangst arbeiten und ein einfaches Leben nach dem Evangelium führen können. Verantwortliche der Kirche sollen ähnliche Einrichtungen in verschiedenen Ländern vernetzen, um größere Wirkung zu erzielen.
Das priesterliche Leben bringt Freude, aber auch Herausforderungen. Die Welt verändert sich wirtschaftlich, sozial und moralisch, sodass Priester und Gläubige sich manchmal entfremdet fühlen. Hindernisse im Glauben, scheinbar erfolglose Seelsorge und Einsamkeit können entmutigen. Dennoch soll das Vertrauen in Gott gestärkt werden, denn er liebt die Welt und unterstützt seine Priester. Der Heilige Geist hilft, neue Wege zu finden, um mit der modernen Welt in Kontakt zu bleiben. Priester sind nicht allein – sie wirken gemeinsam mit anderen Gläubigen am göttlichen Heilsplan. Wie Abraham im Glauben geführt wurde, sollen auch sie vertrauen und weitergehen.
Der priesterliche Dienst gleicht einem Sämann, dessen Arbeit Früchte trägt, auch wenn er es nicht sofort sieht. Jesus hat nicht versprochen, dass die Kirche in dieser Welt vollständig siegt, aber durch den Heiligen Geist bringt das Evangelium vielerorts Frucht. Die Kirche ist dankbar für den Einsatz der Priester weltweit und lobt Gott, der mehr wirkt, als wir es uns vorstellen können.
Seit Februar 2021 bin ich Pfarrer in der Pfarrei Hergiswil am See, Nidwalden (NW).
Stephan Schonhardt, Dorfplatz 15, CH-6052 Hergiswil am See
Sekretariat: +41 (0) 41 632 42 22
Direkt: +41 (0) 41 632 42 25
Deutschland: Stephan Schonhardt, Postfach 1101, D-79803 Dogern
Sämtliche Fotos sind entweder selbst aufgenommen, von KI erstellt oder der Webseite www.pixabay.com entnommen.