Erleben Sie, wie die Opfer des alten Bundes und die Kreuzigung Christi in der Eucharistie als fortwährendes Opfer vollendet werden. Tauchen Sie ein in die Glaubensfeier des neuen Bundes und die Einladung zur himmlischen Gemeinschaft.
Zusammenfassung der theologischen Erklärung, was Jesus mit „Es ist vollbracht“ gemeint hat.
Jesus bezieht sich mit „Es ist vollbracht“ auf die Vollendung des Pascha, das er im Abendmahlssaal begonnen, aber abgebrochen hatte. Die Schlüsselpunkte dazu sind:
„Es ist vollbracht“ bedeutet daher, dass Jesus das Pascha und den alten Bund abschließt und die Umgestaltung in das Pascha des neuen Bundes vollendet. Sein Tod ist keine Niederlage, sondern der triumphale Beginn einer neuen Beziehung zwischen Gott und den Menschen.
Ist die Eucharistie ein Opfer oder nicht?
Die Eucharistie wird eindeutig als Opfer betrachtet, da sie in engem Zusammenhang mit Jesu Selbsthingabe steht und das Pascha des alten Bundes erfüllt. Wesentliche Punkte sind:
Zusammengefasst ist die Eucharistie nicht nur eine Erinnerung, sondern ein reales, fortwährendes Opfer, durch das Jesus als Paschalamm und Hohepriester gegenwärtig bleibt und uns in die ewige Gemeinschaft des neuen Bundes einlädt. Beeindruckend, wie umfassend diese Theologie die Verbindung zwischen Kreuz, Eucharistie und ewiger Glückseligkeit beschreibt, nicht wahr?
Hintergrund: der alte Bund
Der Anlass für das alttestamentliche letzte Abendmahl Jesu war das jüdische Paschafest (siehe Markus 14,12-13). Dieses Fest wurde zum Gedenken an die Befreiung Israels aus Ägypten gefeiert. In jener schicksalhaften Nacht wurden in Ägypten alle Erstgeborenen Söhne getötet, außer denen der israelitischen Familien, die ein fehlerfreies Lamm, dem keine Knochen zerbrochen worden waren, geschlachtet und als Opfermahl gegessen hatten (Exodus 12,5; 46).
Über die Bundesbande, die in familiären Begriffen beschrieben wurden, hatten wir bereits gesprochen: Vater und Sohn oder auch Mann und Frau.
Die liturgischen Feste und Rituale erneuerten und bekräftigten die Gemeinschaft des Familienbundes von Jahwe und Israel.
Bemerkenswert: Jesus benutzt das Wort „Bund“ nur ein einziges Mal, das aber an bedeutungsvoller Stelle: sein letztes Abendmahl. (Matthäus 26,27-28). Der erstgeborene Sohn, das Lamm Gottes, erfüllt selbst das Pascha des alten Bundes als heiliges Opfer für unsere Sünden.
Das Johannesevangelium zeigt deutlich, dass die ganze Abfolge der Ereignisse, die mit dem letzten Abendmahl beginnen und mit der Kreuzigung Jesu enden, die verschiedenen Themen des jüdischen Pascha widerspiegeln.
Jesus steht vor Pilatus (Johannes 18,33-37).
Hier erwähnt Johannes die scheinbar nebensächliche Tatsache: „es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde (= 12 Uhr mittags) (Johannes 19,14). Johannes wusste, dass die Priester zur sechsten Stunde damit beginnen, die Lämmer für das Pascha zu schlachten.
Johannes weist auf die Tatsache hin, dass die Beine Jesu am Kreuz nicht zerschlagen wurden, so wie Mose es für das Paschalamm angeordnet hatte (Exodus 12,46)… Damit sich das Schriftwort erfüllte: man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. (Johannes 19,33; 36). Damit stellt er eine Beziehung her zwischen dem gekreuzigten Jesus und dem Paschalamm.
Eine weitere Beziehung zwischen dem Leiden Jesu und dem Pascha wird in Johannes 19,29 zum Ausdruck gebracht: „ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund.“ Nur Johannes erwähnt, dass ein Ysopzweig benutzt wurde, jener Zweig, den das Paschagesetz für das Versprengen des Lammblutes vorschrieb (Exodus 12,22).
Schließlich erwähnt Johannes auch das Gewand, das Jesus trug, als die Soldaten ihn seiner Kleider beraubten: ein Leinen-Untergewand ohne Naht (Johannes 19,23-24). Dasselbe Wort für Gewand (chiton) wird im Alten Testament gebraucht, um die offizielle Kleidung zu bezeichnen, die vom Hohepriester beim Opfer getragen wurde (Exodus 28,4; Levitikus 16,4). Das weist auf die Tatsache hin, dass Jesus, unser Paschalamm, auch unser Hohepriester ist.
Das Paschamahl bestand aus vier Teilen, in denen aus jeweils vier verschiedenen Bechern getrunken wurde:
Zu Beginn wurde ein feierlicher Segen über den ersten Becher mit Wein gesprochen, worauf eine Schüssel mit bitteren Kräutern gereicht wurde. (Erinnerung an die Sklaverei).
Danach wurde der Paschabericht (siehe Exodus 12) vorgelesen und anschließend das „Kleine Hallel“ (Psalm 113) gesungen. Unmittelbar darauf wurde aus dem zweiten Becher mit Wein getrunken.
Danach folgte das Hauptmahl, das aus Lamm und ungesäuerten Broten bestand. Dazu wurde aus dem dritten Becher mit Wein, dem „Segensbecher“, getrunken.
Der Höhepunkt des Pascha war schließlich der Gesang des „grossen Hallel“ (Psalm 114-118) und das Trinken des Weines aus dem vierten Becher, dem „Becher der Vollendung“.
Viele Neutestamentler sehen dieses Schema im Hintergrund der Evangelientexte über das letzte Abendmahl.
Im Evangelien-Text lesen wir: „nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus“ (Markus 14,26).
Für uns Heidenchristen, denen die Pascha-Haggada nicht so vertraut ist, mag es schwer verständlich sein, warum diese veränderte Abfolge eine solche Bedeutung hat.
Jüdischen Lesern, die mit dem Pascha vertraut sind, ist es sehr wohl bewusst. Für sie bedeutet die Tatsache, dass Jesus den vierten Becher weggelassen hat, praktisch dasselbe, als wenn ein katholischer Priester die Wandlungsworte der Messe weglässt oder die Kommunion vergisst! Mit anderen Worten: der eigentliche Zweck der Liturgie wird verfehlt!
Es fällt aber nicht nur auf, dass dieser Teil weggelassen wird, sondern auch, dass Jesus selbst dies zu bemerken und im vorausgehenden Vers darauf hinzuweisen scheint: „Amen, ich sage euch: ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes“ (Markus 14,25).
Offenbar wollte Jesus absichtlich das nicht trinken, was seine Jünger, wie er wusste, von ihm zu trinken erwarteten. Aber warum nicht?
Sicherlich nicht aus psychologischen Gründen (Markus 14,33-34) „meine Seele war zu Tode betrübt“.
Warum wollte Jesus nicht trinken?
Was tat Jesus, nachdem er den Abendmahlssaal verlassen hatte und im Öl Garten betete?
„Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: mein Vater, wenn es dir möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst“.
(Matthäus 26,39). Dreimal bat Jesus seinen Vater, dass „dieser Kelch“ an ihm vorübergehen möge.
Es stellt sich die Frage: welchen Kelch meinte Jesus?
Manche Exegeten halten den Kelch, auf den Jesus sich bezieht, für den Becher des Zorns Gottes, den einige alttestamentliche Propheten erwähnen (Jesaja 51,17; Jeremia 25,15) wahrscheinlich besteht auch ein Zusammenhang – indirekt, denn im unmittelbaren Kontext deutet nichts darauf hin.
Stattdessen wird durch das Pascha, das Jesus gerade mit den Jüngern bis zum dem Zeitpunkt gefeiert hatte, an dem es unerwartet abbricht, ein viel tieferer Zusammenhang hergestellt.
Man beachte, wie die Absicht Jesu, nicht mehr „von der Frucht des Weinstocks“ zu trinken, scheinbar wieder gegenwärtig wird, als er auf Golgota ankommt: „dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht“ (Markus 15,23).
Der Bericht gibt keine Erklärung für seine Ablehnung, doch wahrscheinlich stand sie im Zusammenhang mit der feierlichen Aussage Jesu, nicht „von der Frucht des Weinstocks“ zu trinken, bis sein Königtum offenbar werde in Herrlichkeit.
Für Johannes ist die Stunde des Leidens, der Kreuzigung und des Todes Jesu auch die Stunde seiner größten Verherrlichung: die äußerste Erniedrigung ist seine Erhöhung; die scheinbare Niederlage durch seine Feinde wird als sein größter Triumph dargestellt; und sein Tod ist in der Tat das Ereignis, das der Welt das Leben bringt (siehe Johannes 3,14; 7,37-39; 8,28; 12,23-33; 13,31).
Für Johannes ist das Pascha-Leiden Jesu das Ereignis, durch das er die Herrlichkeit seines Reiches offenbart und in sie eintritt! Auf diese beeindruckende Tiefe – und doch scharfsinnige – Weise sieht Johannes das Leiden Christi.
„Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.“ (Johannes 19,29-30).
Das „ES“, das vollbracht war, ist das Pascha, das Jesus im Abendmahlssaal begonnen, aber abgebrochen hatte! Seine Erfüllung wird dadurch bezeichnet, dass Jesus den sauren Wein trinkt: den vierten Becher!
Oder um es genauer zu sagen: was vollbracht war, ist die Vollendung des Pascha, des alten Bundes, indem Jesus es umgestaltet in das Pascha des neuen Bundes.
Die Stunde der Kreuzigung und des Todes stellt keine Niederlage dar. Sie ist vielmehr „der Tag und die Stunde“ des Eintritts Jesu in die Herrlichkeit seines Reiches, in dem er von neuem von der Frucht des Weinstocks trinkt, wie er gesagt hatte.
Er will aber nicht allein trinken.
Vielmehr beruft Jesus auch uns als seine Jünger, nicht nur am „dritten Becher“ teilzuhaben, d.h. am „Kelch des Segens“, an dem wir in der Eucharistie Anteil haben (siehe 1 Korinther 10,16), sondern auch am „vierten Becher“, in dem wir für ihn sterben (Markus 10,38-39). Nur dann ist das Pascha-Geheimnis wahrhaft in uns vollendet.
Überlegungen:
Befassen wir uns mit dem Johannesevangelium intensiv:
vor allem mit der Rede Jesu über das Brot des Lebens.
Der Anlass für diese Rede wird ausdrücklich genannt: „das Pascha, das Fest der Juden, waren nahe“ (Johannes 6,4).
Johannes berichtet, wie Jesus 5000 Menschen auf wunderbare Weise mit Brot speiste, nachdem er „das Dankgebet gesprochen hatte (eucharistesas)“.
Schon diese Danksagung lässt an die Eucharistie denken. Dann bezeichnet Jesus sich selbst als das „wahre Brot vom Himmel“ (6,32) und als das „Brot des Lebens“ (6,35).
Er zieht einen Vergleich zu Mose, durch den Gott die Israeliten nach dem ersten Pascha auf übernatürliche Weise mit Manna speiste, um seinen Bund mit ihnen Gestalt annehmen zu lassen (Exodus 16,4 ff.).
Johannes möchte seinen Lesern zu verstehen geben, dass Jesus den neuen Bund durch sein eigenes Eucharistiefeier-Opfer als Hohepriester und als Opferlamm ausgestalten will. Noch deutlicher wird Jesus in seiner erstaunlichen Feststellung:
„Amen, amen, das sage ich euch: wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.“ (Johannes 6,53-56)
Das sind schon starke Worte, die Jesus hier gebraucht, um seine wirkliche Gegenwart als unser Paschalamm in der Eucharistie zu unterstreichen – selbst angesichts des Unglaubens und öffentlichen Ärgernisses (Johannes 6,60-69).
Die Worte Jesu empörten die frommen Juden aus gutem Grund: das Buch Levitikus verbot das Trinken von Blut. Wer es dennoch tat, schloss sich selbst von seiner Familie aus. Hat Jesu, als er ihre Einwände hörte, seine Aussage zurückgenommen?
Hat er etwa gesagt: „ich habe das doch nur bildlich gemeint?“
Nein!
Im Grunde hat er gesagt:
„Ihr habt mich ganz richtig verstanden. Wenn ihr mein Blut trinkt, schließt ihr euch selbst von all euren Verwandten in Israel aus und ebenso auch von der ganzen natürlichen Menschheitsfamilie des alten Adam. Nur so kann ich euch mit mir vereinen in meinem Fleisch und Blut und euch eingliedern in die übernatürliche Familie des Neuen Adam, des neuen Israels Gottes (siehe Galater 6,16). Denn dazu bin ich gekommen, um in meinem eucharistischen Fleisch und Blut die Familie des neuen Bundes Gestalt annehmen zu lassen.“
Ganz offensichtlich hat Jesus nicht bildlich gesprochen und auch keine Metapher gebraucht. Hätte er es getan, wäre es für ihn recht einfach – und dringend geboten – gewesen, die Sache klarzustellen dann hätten seine jüdischen Zuhörer ihn gleich verstanden und keinen Grund mehr gehabt, sich über ihn zu empören.
Im Grunde hatten es die Menschen damals viel schwerer als wir, ihm zu glauben. Er war noch nicht gestorben und hatte noch nicht die Eucharistie eingesetzt. Für uns ist es jetzt offensichtlich, dass Jesus das Pascha erfüllt hat: er ist der erstgeborene Sohn, der getötet wurde, dass makellose Lamm, das ohne zerbrochene Knochen geschlachtet und dessen Blut versprengt wurde – und dessen Fleisch gegessen werden soll.
Der Schlüssel zum Verständnis dieser deutlichen Worte Jesu ist das erste ursprüngliche Pascha in jener schicksalhaften Nacht in Ägypten, als Israel befreit wurde. Die Anweisungen waren schlicht und einfach: tötet das Lamm, versprengt sein Blut und esst es dann.
Paulus vertrat eine ähnliche Auffassung, die er den Korinthern schrieb: „Christus ist als unser Paschalamm geopfert worden“ (1 Korinther 5,7). Man beachte, dass er daraus nicht schließt: „also ist damit alles erfüllt.“
Vielmehr sagt er unmittelbar anschließend: „lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern…, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit“ (1 Korinther 5,8).
Mit anderen Worten: Paulus verstand, dass noch etwas für uns tun bleibt. Wir müssen Jesus, das Brot des Lebens und unser Paschalamm, festlich genießen.
Paulus bekräftigt dieses realistische Verständnis der Eucharistie später in demselben Brief: „ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe (oder Gemeinschaft) am Blut Christi?
Ist das Brot, das wir brechen nicht Teilhabe am Leib Christi?“ (1 Korinther 10,16) .
Damit bringt Paulus den festen Glauben an die reale Gegenwart Christi in der Eucharistie zum Ausdruck. Deshalb warnt er seine mit Gläubigen: „denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt“ (1 Korinther 11,29).
Eine ähnliche Sicht hat der Hebräerbrief.
Oft wird gelehrt, dass der Hebräerbrief – mehr noch als jedes andere Buch des Neuen Testaments – im Widerspruch zur katholischen Lehre über die Eucharistie als Erneuerung des Kreuzesopfers stehe.
Das Hauptthema des Hebräerbriefes ist das Priestertum Jesu Christi, vor allem im Hinblick auf sein Opfer, das er „ein für alle Mal“ dargebracht hat (Hebräer 7,27; 9,12.26; 10,10).
Dies wird kurz und bündig festgestellt:
„die Hauptsache dessen aber, was wir sagen wollen, ist: wir haben einen Hohepriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat, als Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes das der Herr selbst aufgeschlagen hat, nicht etwa ein Mensch.“ (Hebräer 8,1-2)
Anders als die jüdischen Hohepriester im Alten Bund bringt Jesus keine täglichen Opfer dar (Hebräer 7,27).
Andererseits muss Jesus als unser Hohepriester auch etwas als Opfer um unseretwillen darbringen: „denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen; deshalb muss auch unser Hohepriester etwas haben, was er da bringen kann“ (Hebräer 8,3).
Soll damit gesagt sein, dass das „ein für alle Mal“ dargebrachte Opfer Jesu ausschließlich sein vergangenes ist? –
Im Gegenteil: Gerade weil es dem Opfer Jesu zukommt, „ein für alle Mal“ zu sein, wurde es zu dem einen vollkommenen Opfer, das er fortwährend im Himmel da bringt.
Mit anderen Worten: es hört niemals auf. Deshalb nennt die Kirche es ein „immerwährendes“ Opfer.
Wie könnte man etwas wiederholen, was niemals endet?
Jesus blutet, leidet und stirbt nicht mehr (Hebräer 9,25-26). Er ist vielmehr erhöht im Himmel mit seinem auferstandenen Leib und mit unserer verherrlichten Menschheit, in denen er sich als unser ältester Bruder, Hohepriester und König dem Vater darbringt (Hebräer 7,1-3), der seinerseits gerade auf dieses vollkommene und immerwährende Opfer des lebendigen Leibes seines Sohnes schaut.
Hätte das Opfer Jesu am Kreuz geendet, gäbe es keine Grundlage für sein fortdauerndes Priestertum;
Jesus hat aber ein ewiges und „unvergängliches Priestertum“ inne (Hebräer 7,24).
Wäre das Opfer Jesu vergangen, gäbe es auch keinen Grund für einen irdischen Altar.
Der Verfasser des Hebräerbriefes lehrt jedoch: „wir haben einen Altar, von dem die nicht essen dürfen, die dem Zelt dienen“ (Hebräer 13,10).
Kurz: das „ein für alle Mal“ des Opfers Jesu weist hin auf die Vollkommenheit und Unvergänglichkeit seiner Selbsthingabe.
Es wird auf unseren Altären in der Eucharistie vergegenwärtigt in der Kraft des Heiligen Geistes, so dass wir „durch ihn Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen“ (Hebräer 13,15).
Nach der Ankündigung des Engels, Jesus werde als „der Löwe aus dem Stamm Juda“ erscheinen, sieht Johannes „ein Lamm stehen, das wie geschlachtet aussieht“ (Offenbarung 5,5-6).
Mit anderen Worten: derjenige, der im liturgischen Gottesdienst der himmlischen Versammlung unser Hohepriester und König ist, erscheint ebenso fortdauernd auch als das Paschalamm des neuen Bundes. Er ist das Lamm, das sich selbst für immer opfert.
So bleibt er auch bei uns, bis er die Eucharistiegemeinschaft mit all seinen Kindern erneuert und vollendet hat.
Für die Familie Gottes wird sie fortdauern in alle Ewigkeit. Unsere ewige Glückseligkeit sieht Johannes im „Hochzeitsmahl des Lammes“ (Offenbarung 19,9; 21,2-10; 22,17).
Seit Februar 2021 bin ich Pfarrer in der Pfarrei Hergiswil am See, Nidwalden (NW).
Stephan Schonhardt, Dorfplatz 15, CH-6052 Hergiswil am See
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